Schröpfen: Naturheilverfahren zur Entgiftung
Das Schröpfen (lateinisch ventosatio) ist ein schon sehr lange bekanntes, traditionelles Naturheilverfahren zur Entschlackung des Körpers, das noch heute in der Naturheilpraxis angewandt wird. Bei dem ausleitenden Verfahren auch lokales Blutsaugen genannt, wird ein Unterdruck auf einer begrenzten Hautfläche aufgebracht.
Vom Aderlass zur Schröpftherapie
Ein Vorläufer des Schröpfens war das Aussaugen entzündeter Hautstellen mit dem Mund. Verhärtungen an der Körperoberfläche wie Furunkel oder ähnliche Entzündungen wurden dabei mit Steinmessern eingeritzt und anschließend ausgesaugt. Später wurden zum Aussaugen der Gifte Kuhhörner verwendet.
Die Entgiftung des Körpers mit Schröpfköpfen war schon im Altertum bekannt. Bereits 3300 v. Chr. wandten ägyptische und griechische Ärzte das Naturheilverfahren an und auch den Chinesen war es schon bekannt.
Grundlage für das Schröpfen war die Humorallehre, eine Krankheitslehre der Körpersäfte, die in der Antike entwickelt wurde. Diese besagt, dass die richtige Mischung der Körpersäfte für die Gesundheit des Menschen von enormer Bedeutung ist. Das Ungleichgewicht der Säfte hingegen sei eine Ursache für Krankheiten. Einem solchen Ungleichgewicht begegneten die Ärzte in Antike und Mittelalter bis in die frühe Neuzeit mit dem Aderlass oder der Verwendung von Schröpfköpfen. Die Blutmenge wurde bei beiden Verfahren vermindert, was das Gleichgewicht der Körpersäfte wiederherstellen sollte.
Anwendungsgebiete und Wirkung
Bei vielen Beschwerden wie zum Beispiel Rheuma, Kopfschmerzen und Fieber aber auch bei Bandscheibenproblemen, Bluthochdruck, Durchblutungsproblemen und Hexenschuss soll das Schröpfen hilfreich sein. Es fördert die Durchblutung und Entspannung des Körpers und regt Immun- und Lymphsystem an.
Weitere Anwendungsgebiete sind:
- Gelenkentzündungen
- Akne
- Asthma
- Migräne
- Muskelschmerzen
- Nervenschmerzen und
- Wirbelsäulenerkrankungen
Schröpforte sind überall da, „wo ein Schröpfglas hält“. Zu den häufigsten Behandlungsorten zählen aber der Rücken und die Oberschenkel.
Formen des Schröpfens und Verfahren
In der Schröpftherapie unterscheidet man in drei Verfahren bzw. Formen:
Blutiges Schröpfen
Beim blutigen Schröpfen wird die Haut angeritzt, bevor das Schröpfglas mit Unterdruck an der betreffenden Stelle auf die Haut aufgebracht wird. Der Unterdruck zieht das Blut verstärkt aus der verletzten Hautsstelle heraus. Es wird oft in Verbindung mit der Baunscheidttherapie angewandt.
Trockenes Schröpfen
Beim trockenen oder auch unblutigem Schröpfen wird das Glas mit Unterdruck auf der intakten Hautstelle aufgebracht.
Schröpfmassage/Schröpfkopfmassage.
Bei der Schröpfmassage werden die Schröpfgläser wie beim trockenen Schröpfen auf einer intakten Hautstelle, die zuvor eingeölt wurde, aufgebracht. Die Gläser werden dann auf der Haut verschoben, um die Durchblutung zu fördern.
Schröpftherapien in unserer Praxis
Wir bieten Ihnen in unserer Physiotherapie im Rieth das trockene Schröpfen und Schröpfkopfmassagen an, die Befunderhebung ist im ersten Termin enthalten. Eine Behandlung dauert 20 Minuten.
Gut, dass ich noch diese Seite zum Thema Schröpftherapie entdeckt habe! Einige neue Informationen werde ich definitiv mitnehmen. Ich bedanke mich für den exzellenten Beitrag.